KBT
Geschichte und Wirkweise der Konzentrativen Bewegungstherapie
Geschichte und Wirkweise der Konzentrativen Bewegungstherapie
Die Geschichte der Konzentrativen Bewegungstherapie beginnt mit der Berliner Gymnastiklehrerin Elsa Gindler (1885-1961). Obwohl ihr Berufswunsch, Ärztin zu werden, ihr aus wirtschaftlichen Gründen versagt wurde, blieb sie interessiert an Themen, die den menschlichen Körper betreffen.
So kam sie in Kontakt mit der Gymnastikarbeit von Hedwig Kallmeyer. Davon distanzierte sie sich bald und entwickelte ein neues Verständnis von Körperarbeit, der es darum ging, sich selbst genauer wahrnehmen zu lernen anstatt vorgegebenen Übungen zu folgen (Üben ohne Übungen). Ein zentrales Motto ihrer Arbeit lautet:
Werden Sie „erfahrbereit“. (Elsa Gindler)
Im Gegensatz zum heutigen Vorgehen in der Konzentrativen Bewegungstherapie war für sie das Sprechen über die Erfahrungen wenig bedeutsam. Sie verstand ihre Arbeit auch nie als Psychotherapie. Die so genannte „Gindler-Arbeit“ verbreitete sich zunächst kaum. Schülerinnen von Elsa Gindler begannen nach dem Zweiten Weltkrieg in psychiatrischen Einrichtungen mit ihrer Arbeitsweise.
Der Münchener Neurologe und Psychiater Prof. Helmut Stolze lernte diese Arbeit kennen und wollte sie in seiner psychotherapeutischen Praxis einsetzen. 1958 stellte er diese Methode auf den Lindauer Psychotherapiewochen als „Konzentrative Bewegungstherapie“ vor. Damals sprach er noch von einer vorläufigen Bezeichnung, doch kam es nie zu einer Namensänderung. 1975 entstand der Deutsche Arbeitskreis für Konzentrative Bewegungstherapie, der DAKBT.
Vgl. Themenheft KBT, Anke Hamacher-Erbguth, Scientific Journal für Psychotherapeutic Research and Practice (2012/2013)
Durch so genannte Körperinterventionen wird mit oder durch den Körper ein Zugang zum emotional-psychischen Geschehen gesucht. Der Körper ist der „Ort des gesamten psychischen Geschehens“. In der KBT spricht man daher nicht von Körperinterventionen, sondern von Angeboten.
Unter Angebot versteht man eine Anleitung zur Wahrnehmung
mit dem Ziel, die Sinnesqualitäten und die emotionalen Bedeutungsgehalte (Stimmungen, Gefühle) dieser Sinnesqualitäten wahrzunehmen sowie die Inhalte der gedanklichen Ebene (Bilder, Gedanken, Vorstellungen) zu erfassen und ins Wort zu bringen.
Die Konzentrative Bewegungstherapie sorgt für:
Vgl. Sylvia Cserny, Der Körper ist der Ort des psychischen Geschehens (Würzburg 2006)